Fliesen können auf eine lange Historie zurückblicken und zählen zweifellos zu den ältesten Baustoffen überhaupt. Erfunden wurden sie in der Zeit zwischen 4000 und 3000 vor Christus in Ägypten und Mesopotamien, einem Gebiet, das dem heutigen Irak und Teilen Syriens entspricht.
In der Folgezeit breiteten sich Fliesen auch in anderen Hochkulturen aus, nicht nur, aber vor allem auf dem asiatischen und dem europäischen Kontinent. Selbstverständlich sind sie heute jedoch auf der ganzen Welt zu finden.
Deutlich jünger als Fliesen sind Fliesenaufkleber (Fliesenfolie) zur Verschönerung für die Küche und für das Bad, denn diese feiern im Jahr 2022 ihr 50-jähriges Jubiläum. Einer der ersten Fliesensticker für die Küche überhaupt war die sogenannte Prilblume, welche im Jahr 1972 das Licht der Welt erblickte und etwa 15 Jahre lang zusammen mit dem Geschirrspülmittel eines deutschen Herstellers verkauft wurde.
Bei der Prilblume handelte es sich um einen Aufkleber mit dem Motiv mehrerer überlappender Kreise in verschiedenen Farben, welche in der Summe das Muster einer Blume ergaben. Damit erinnerte sie an die Symbole aus der Zeit der Flower Power, die ihren Ursprung nur wenige Jahre zuvor gegen Ende der 1960er-Jahre hatte.
Noch heute verbinden viele Menschen daher äußerst positive Erinnerungen mit der Prilblume, die in den 1970er- und 1980er-Jahren in nahezu jedem Haushalt präsent war, und so verwundert es natürlich kaum, dass sie noch immer ein äußerst beliebtes Retro-Motiv darstellt, das sich nicht nur auf T-Shirts und Postern wieder findet, sondern auch auf Fliesenaufklebern für die Küche und für das Bad verewigt wurde.
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Inhaltsverzeichnis
Die Vor- und Nachteile von Fliesen
Wie bereits erwähnt wurde, haben die zahlreichen verschiedenen Einflüsse zu einer ständigen Weiterentwicklung von Fliesen geführt, sodass in jeder Fliese, die man heute kauft, das Wissen und die Erfahrung aus mehreren Jahrtausenden Forschung und Entwicklung steckt.
Dank dieses reichen Erfahrungsschatzes vereinen Fliesen selbstverständlich zahlreiche Vorteile auf sich: Sie sind nicht nur robust, sondern natürlich auch entsprechend langlebig. Gerade bei Wandfliesen, die im Gegensatz zu Bodenfliesen naturgemäß nicht Tag für Tag „mit Füßen getreten werden“, ist eine Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren daher nicht ungewöhnlich.
Darüber hinaus sind sie auch äußerst pflegeleicht. Wasserdampf und Spritzwasser können Fliesen genauso wenig anhaben wie Spritzer von Öl und Fett oder sonstige Verschmutzungen, die beim Arbeiten in der Küche immer wieder entstehen, denn ein feuchtes Tuch reicht völlig aus, um die Fliesen wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Allerdings bringen Fliesen auch Nachteile mit sich – zum einen sie sind nicht nur vom Gewicht her schwer, sondern auch recht schwierig zu verarbeiten. Wenn man handwerklich nicht gerade äußerst versiert ist, empfiehlt es sich also, das Verlegen der Fliesen möglichst einem professionellen Fliesenleger zu überlassen, denn andernfalls sind Frust und Ärger gewissermaßen schon vorprogrammiert.
Besonders bei Ecken und Fensterrahmen ist millimetergenaue Arbeit gefragt. Daher wird neben der üblichen Grundausstattung höchstwahrscheinlich auch ein elektrischer bzw. manueller Fliesenschneider benötigt. Eine Anschaffung bedeutet noch einmal weitere Kosten.
Zum anderen ist aber auch gerade einer der großen Vorteile von Fliesen – ihre Langlebigkeit – gleichzeitig auch einer ihrer größten Nachteile. Wer in seiner Küche oder in seinem Badezimmer jeden Tag auf dieselben Fliesen schaut, hat sich früher oder später daran satt gesehen und sehnt sich regelrecht nach einem „Tapetenwechsel“.
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Die Vor- und Nachteile von Fliesenaufklebern
Fliesenaufkleber bieten dieselben Vorteile wie Fliesen, denn auch sie sind nicht nur robust und auf eine lange Lebensdauer ausgelegt, sondern sie sind darüber hinaus auch genauso pflegeleicht und leicht zu reinigen.
Wer sich dafür entscheidet, seiner Küche oder seinem Badezimmer mittels solcher Sticker Zuhause ein neues Aussehen zu verleihen, kann sich also nach wie vor auf die Vorteile verlassen, die Fliesen mit sich bringen. Aber auch der größte Nachteil von Fliesenaufklebern soll an dieser Stelle natürlich nicht verschwiegen werden, denn auch hier kann es vorkommen, dass sich der Geschmack des Besitzers einmal ändert und ein neues Design für die eigene Küche auf der Wunschliste steht.
Hierbei ist es jedoch gut zu wissen, dass Fliesenaufkleber auch noch nach Jahren wieder komplett ohne Rückstände entfernt werden können und neue Aufkleber in einem anderen Design kostengünstig erworben werden können.
Dabei lässt die riesige Auswahl an verschiedenen Größen und Designs absolut keine Wünsche offen, ganz egal, ob es selbstklebende Fliesenfolie, Aufkleber im Metro Look, 3D-Fliesenaufkleber, Mosaik-Look oder ein Fliesentattoo sein soll. Wer einen „Tapetenwechsel“ in den eigenen vier Wänden anstrebt und dabei auf Fliesenaufkleber setzt, hat sie also – die berühmte „Qual der Wahl“.
Die richtige Größe für jede Fliese
Fliesenfolie gibt es in allen gängigen Fliesengrößen. Ob 10×10, 15×15 oder 15×20, man findet sie immer in der passenden Größe. Alternativ gibt es Fliesenaufkleber an einem Stück die man sich selbst zusammen schneiden kann. Das ist zwar mit Mehraufwand verbunden, wäre bei einer großen Anzahl an Fliesen kostengünstiger.
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Die Zeit ist reif für einen „Tapetenwechsel“
Wer sich solch einen „Tapetenwechsel“ wünscht, dem bieten sich zwei Möglichkeiten:
- Möglichkeit 1: Der Austausch von Fliesen
Der Austausch von Fliesen ist die weitaus aufwändigere Variante, seiner Küche ein neues Aussehen zu verleihen. Der erste Schritt ist es, die Küchenschränke und Wandregale, welche um die gefliesten Flächen herum oder alternativ dazu auch direkt vor ihnen angebracht sind, von der Wand abzuhängen.
Hierfür dürfen die Küchenschränke jedoch nicht gefüllt sein, da man sie andernfalls – wenn überhaupt – nur mit größtem Kraftaufwand zum zwischenzeitlichen Aufbewahrungsort transportieren kann. Dieser sollte im Übrigen bereits im Voraus groß genug geplant werden, damit letztlich auch tatsächlich ausreichend viel Platz für die Küchenmöbel und deren Inhalt zur Verfügung steht.
Damit all jene Möbelstücke, die in der Küche stehen bleiben, vor herunterfallenden Fliesen sowie Putz und Fliesenkleber ausreichend geschützt sind, sollten diese beispielsweise mit Folien und Decken abgedeckt werden. Anschließend kann damit begonnen werden, die vorhandenen Fliesen abzutragen. Wer im wahrsten Sinne des Wortes gerne mit den Händen arbeitet, verwendet hierfür ganz klassisch Hammer und Meisel.
Wer es dagegen vorzieht, den alten Fliesen in seiner Küche mit schwerem Gerät zu Leibe zu rücken, bedient sich eines Bohrhammers; diese Maschine kann zu einem Preis von ungefähr 40 Euro pro Tag bei entsprechenden Anbietern gemietet oder zu einem Preis ab etwa 120 Euro im Baumarkt erworben werden.
Spätestens dann, wenn die Fliesen, der Putz und der Fliesenkleber erfolgreich entfernt wurden, die dahinter liegende Fläche weitestgehend eben ist und mit einem feuchten Besen gereinigt wurde, sollte eine Lösung gefunden werden, auf welche Art und Weise der entstandenen Bauschutt am besten entsorgt werden kann, da die Entsorgung über den Hausmüll verboten ist.
Letztlich wird man sich also für eine kostenpflichtige Entsorgung auf dem Wertstoffhof zu einem Preis ab etwa 50 Euro oder für die Entsorgung mit Hilfe eines Containers zu einem Preis ab etwa 120 Euro entscheiden; letztere verursacht erfahrungsgemäß zwar höhere Kosten, bedeutet im Gegenzug aber auch deutlich weniger Stress als der Transport zum Wertstoffhof.
Generell ist es wichtig, die Menge und das Gewicht des Bauschutts keinesfalls zu unterschätzen, denn erfahrungsgemäß haben Fliesen ein Gewicht von etwa 20 bis 25 kg pro m², und selbst in kleineren Küchen ist die geflieste Fläche oftmals bereits mehrere m² groß. 100 kg Bauschutt oder mehr sind folglich keine Seltenheit.
Nun können die neuen Fliesen mittels Putz und Fliesenkleber an der Wand angebracht werden; eine konkrete Preisangabe für die Fliesen ist hier leider nicht möglich, da sich der Preis nach der Art der Fliesen richtet. Wem diese Arbeit zu schwierig erscheint, der sollte wie bereits erwähnt spätestens für diesen Arbeitsschritt einen professionellen Fliesenleger beauftragen, um Enttäuschungen zu vermeiden.
Auch hier unterscheiden sich die Preise teilweise recht deutlich, da diese nicht nur von der Qualifikation des Handwerkers abhängig sind, sondern auch von regionalen Faktoren. Sobald der Putz und der Fliesenkleber getrocknet sind und die Fliesen fest an der Wand haften, kann schließlich wieder damit begonnen werden, die Küchenschränke aufzuhängen und diese einzuräumen.
Abschließend noch ein Hinweis hinsichtlich des voraussichtlichen Zeitaufwands: Je nachdem, wie groß die geflieste Fläche ist und ob man die Arbeiten selbst ausführt oder einen professionellen Fliesenleger beauftragt, sollte man damit rechnen, dass die Küche etwa drei bis fünf Tage lang allenfalls eingeschränkt genutzt werden kann.
- Möglichkeit 2: Das Dekorieren mit Fliesenaufklebern
Das Dekorieren mit Fliesenaufklebern ist die weniger aufwändige und auch kostengünstigere Alternative zum kompletten Austausch der Fliesen. Hierbei bleiben die vorhandenen Fliesen an Ort und Stelle und werden anschließend nach eigenen Wünschen mit Fliesenaufklebern dekoriert.
Das Anbringen der Aufkleber dürfte dabei niemanden vor ernsthafte Probleme stellen, und der eine oder andere wird sich sicherlich daran erinnert fühlen, wie er als Kind oder Jugendlicher Sticker ins Sammelalbum klebte.
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Fliesenaufkleber richtig anbringen | Verklebeanleitung
Die genaue Vorgehensweise wird selbstverständlich in der Verklebeanleitung beschrieben, die allen Fliesenaufklebern beiliegt, aber in der Regel empfiehlt sich die folgende Vorgehensweise: Zuerst wird der Fliesenaufkleber vom Trägerpapier abgezogen.
Wer Probleme damit hat, diese mit dem Finger voneinander zu trennen, kann hierfür ein scharfes Messer zur Hilfe nehmen oder alternativ seine Partnerin fragen, da dieser Arbeitsschritt mit längeren Fingernägeln deutlich einfacher zu vollziehen ist. Als nächstes sollte man sowohl die Fliesen als auch die Rückseite der Fliesenaufkleber, sprich die Seite mit der Klebefläche, anfeuchten.
Am besten eignet sich hierfür eine Sprühflasche, die das Wasser direkt zerstäubt und auf diese Weise dafür sorgt, dass die Fliesen und die Aufkleber tatsächlich nur angefeuchtet und nicht nass werden.
Dank der feuchten Flächen müssen die Sticker also nicht gleich beim ersten Versuch akkurat platziert werden, sondern viel mehr können sie auf diese Weise noch einige Minuten lang nach Wunsch auf den Fliesen positioniert und genau ausgerichtet werden, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist.
Sobald die Feuchtigkeit entwichen ist, nimmt die Klebekraft der Fliesenaufkleber kontinuierlich zu, wodurch diese nun nicht mehr verrutschen können. Sollten sich unter dem Aufkleber Blasen gebildet haben, besteht selbstverständlich absolut kein Grund zur Sorge, denn mit Hilfe eines Rakels kann die darunter liegende Luft problemlos von innen nach außen gestrichen werden, bis sie sich nicht mehr unter dem Aufkleber befindet.
Bekommt man die Luftbläschen nicht mehr raus, so kann man die Klebefolie mit einer feinen Nadel anstechen und so die Bläschen entfernen.
Das Ergebnis ist ein Sticker, der perfekt an der Fliese anliegt. Auch hier soll eine Angabe des voraussichtlichen Zeitaufwands aber natürlich nicht fehlen: Möchte man vereinzelt kleinere Fliesenaufkleber anbringen, ist dies innerhalb von etwa einer Stunde möglich.
Wenn man alternativ dazu die vorhandenen Fliesen in der Küche großflächig mit Fliesenfolie überkleben möchte, sollte man etwa zwei bis drei Stunden einkalkulieren, da hier eine größere Fläche auf einmal beklebt wird, was etwas mehr Planung und Koordination erfordert; für solche Vorhaben ist es übrigens empfehlenswert, die Fliesenfolie als Meterware zu erwerben und auf diese Weise bares Geld zu sparen.
Wer dagegen Wert darauf legt, dass die bereits vorhandenen Fugen zwischen den Fliesen weiterhin sichtbar bleiben, kann von einem Zeitaufwand von knapp drei bis vier Stunden ausgehen, da der Zuschnitt der Klebefolie auf die Größe der einzelnen Fliesen etwas Zeit erfordert.
Abschließend noch ein Hinweis: Wer zur Miete in einer Wohnung lebt, muss vorher seinen Vermieter fragen, ob er die vorhandenen Fliesen durch andere Fliesen ersetzen darf. Andernfalls muss damit gerechnet werden, dass der Vermieter spätestens beim Auszug verlangt, dass die Wohnung wieder in den ursprünglichen Zustand zurück versetzt wird, sprich die alten Fliesen wieder angebracht werden. Die weitaus weniger stressige Variante ist es daher, die vorhandenen Fliesen einfach mit Fliesenaufklebern zu überkleben.